Mitarbeit

Christoph Kranz
Dagmara Zukowska

Baumanagement

Walter Dietsche Baumanagement AG

Bauphysik

Kuster + Partner AG, St. Moritz

Elektro

Reto Maissen, Pontresina

Gebäudetechnik

Edi Spitzli, St.Moritz

Tragwerk

Edy Toscano AG, Pontresina

Auftraggeber

Baugesellschaft Bella Vista
c/o Costa Immobilien AG

Studienauftrag

1.Rang

Konzept, Planung und Realisierung

Forum

» Zeit der Baustellen

Erfindung der Tradition Wohnen vor Ort trans substantiam

Pontresina, 2011 ff

Chesa Heinrich

Erweiterung und Umbau des Mehrfamilienhauses Chesa Heinrich im historischen Kern von Pontresina erfindet Tradition. Was im 20. Jahrhundert veränderten Nutzungsansprüchen weichen musste, der angebaute Stall unter gemeinsamem Dach, kommt wieder hinzu und gibt dem Volumen seine alte Präsenz zurück. Der Raum birgt jedoch nicht mehr Heu und Vieh, sondern Wohnen mit Aussicht.

Das historische Engadinerhaus Chesa Heinrich hat im Verlauf seines Daseins schon viele Transformationen durchlaufen. Der letzte, für das heutige Erscheinungsbild folgenreichste Eingriff in die Substanz geht auf die 1950er Jahre zurück, als der angebaute Stall abgerissen, die innere Struktur grundlegend verändert und die Fassade zur Via Maistra dem Strassenverlauf angepasst wurde. Und doch ist die Ausstrahlung des traditionellen «Engadinerhauses» geblieben: Die Schwere der Mauer, Tiefe und Rhythmus der Trichterfenster, das schlichte, aber präzise gesetzte Sgraffito schaffen Identität und wenden dem Strassenraum ein prägnantes Gesicht entgegen. Das vorgeschlagene Projekt baut auf dieser, als erhaltenswert eingestuften Identität auf und strickt die Geschichte weiter. Es verzahnt den gartenseitigen Erweiterungsbau mit dem bestehenden Haus und schreibt damit jenen Konzentrationsprozess fort, der einst im Verlauf des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts aus freistehenden Wirtschafts- und Wohngebäuden das geschlossene Ganze des stolzen Engadinerhauses unter ausladendem Dach werden liess. Formal verbinden sich die Aufstockung des Altbaus und der Neubau durch das Stabwerk der Holzkonstruktion und die strukturellen Öffnungen, die die Holzausfachungen der ehemaligen Eckpfeiler- und Rundbogenscheunen neu interpretieren.